Peter Hübner: Wie ich schon vorher sagte, spiegelt unsere europäische Musikgeschichte vom musikwissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen systematischlogisch einen Erkenntnisprozeß im Bereich des Mikrokosmos der Musik wieder.
Auch wenn dieser Erkenntnisprozeß auf seiten der Tonschöpfer intuitiv verlaufen ist was nur bezeichnend dafür ist, daß auch unser Denken seiner Natur nach eine harmonikale Evolution aufweist , so läßt es sich heute auch mit Hilfe naturwissenschaftlicher Erkenntnismethoden nachweisen, daß sich die intuitiven Erkenntnisse unserer großen klassischen Tonschöpfer mit der harmonikalen Wirklichkeit des Mikrokosmos der Musik decken. Man kann natürlich nicht behaupten, daß diese Musikschöpfer nur die Harmoniegesetze des Mikrokosmos der Musik darstellen und offenbaren wollten beziehungsweise ihren Wissensstand in diesem Bereich.
Tatsache aber ist dennoch, daß sich jenseits all ihrer schöpferischen Leistung und Vielfalt in bezug auf den Einblick in den Mikrokosmos der Musik doch eine Kontinuität in der harmonikalen Erkenntnis nachweisen läßt, wie wir sie nur bei der Entwicklung der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen kennen.
Vom musikwissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen, läßt sich insofern die europäische Musikgeschichte als ein reiner Erkenntnisprozeß in bezug auf den Mikrokosmos der Musik ansehen, bei dem die unterschiedlichen Musikwerke ein Mehr oder Weniger an Einblick in diesen harmonikalen Schöpfungsbereich verraten.
Auf der anderen Seite sind wir gewohnt, diesen erkenntnistheoretischen Aspekt in den Hintergrund zu stellen und nur die schöpferische Vielfalt der Töne zu betrachten völlig losgelöst von diesen Harmoniegesetzen.
So ist es auch zu erklären, daß es der Musikfachwelt über Jahrhunderte nicht auffiel, daß der harmonikale Erkenntnisprozeß im Mikrokosmos der Musik geschichtlich irgendwann nicht mehr weitergeführt, sondern sogar rückläufig wurde. Und ich bin heute wahrscheinlich nur deshalb der Erste, dem dies auffällt, weil ich mich verstärkt mit jener Naturwissenschaft der Musik auseinandersetze.
Aber die Entwicklung der Kompositionstechnik bei unseren großen Klassikern und die Rangordnung, die sie den einzelnen Kompositionstechniken gaben, bekundet wiederum sehr deutlich, daß auch sie dem Mikrokosmos der Musik und seinen harmonikalen Strukturen wenn auch intuitiv eine wesentlich größere Bedeutung beimaßen, als der studierte Musikfachmann sich das heute träumen läßt.
Selbst, wenn die großen Klassiker schließlich überwiegend homophone Musik geschrieben haben, so haben sie doch immer die Polyphonie als die höhere musikalische Handwerkskunst angesehen und nur diese finden wir im Mikrokosmos der Musik vor.
Mit Homophonie läßt sich die Funktion der Harmoniegesetze in Raum und Zeit nicht vermitteln, hierzu bedarf es der Polyphonie, des Kontrapunktes und der Fuge.
Es ist also die Frage, ob unsere klassischen Tonschöpfer geisteswissenschaftlich nicht eher als intuitive Forscher im Bereich der Harmoniegesetze des Mikrokosmos der Musik angesehen werden können und erst an zweiter Stelle als Künstler und Schöpfer von emotionsgeladenen Tonwerken, wie uns die heutige Musikfachwelt klarzumachen versucht.
Und wenn diese These stimmt, dann müssen wir unsere klassischen Tonschöpfer, ihre Werke und ihre geschichtliche Bedeutung, aber auch ihre Bedeutung für unsere Zukunft völlig neu bewerten und einschätzen.
In frühen hohen Kulturen war die Musik eine der angesehensten Wissenschaften oder Künste, und zwar deshalb, weil man in ihr die Theorien aller anderen Wissenschaften am vollkommensten dargestellt sah zumindest potentiell. Dabei überwog sicherlich die musikwissenschaftliche Sichtweise.
In unserer heutigen Zeit ist diese Sicht selbst bei den Fachleuten verlorengegangen. Der Aspekt der musikalischen Ordnung wurde hinter den der emotionalen Spannung gestellt, der Interpret vor den Tonschöpfer. Das selbstverständliche Ergebnis ist, daß musiktheoretisch das Chaos dominiert. Und eine entsprechende Wirkung übt die Musik ja dann auch auf die Gesellschaft aus.
Der Mikrokosmos der Musik kennt jene Fehlfunktion der Interpretation nicht. Die Musikschöpfungen des Mikrokosmos der Musik entfalten sich und zerfallen ganz unsensationell.
Der Mikrokosmos der Musik präsentiert uns also eine Musik-Natur, die ihre einzige Aufgabe wohl darin hat, die Harmoniegesetze des Schöpfers zu verherrlichen und zu offenbaren und uns einen Schlüssel in die Hand zu geben, diese Harmoniegesetze wieder zu lehren dort, wo sie aus dem Lot geraten sind. Sokrates propagierte solches Lehren für die aus dem Gleichgewicht geratenen Kräfte der Seele, und Pythagoras wollte es nutzen, um die aus dem Lot geratenen Kräfte unseres menschlichen Organismus zu normalisieren.
Sieht man sich heute in der Musikwelt um, dann fragt man sich mit Sokrates und Pythagoras sowie vielen anderen großen Denkern aus anderen hohen Kulturen: ist dies eigentlich noch Musik?
Der Mikrokosmos der Musik gibt uns die Antwort des Schöpfers oder der Natur: es handelt sich hier allenfalls um eine Randerscheinung von Musik so, wie die langen Fingernägel eine Randerscheinung von uns Menschen sind, deren abgestorbenen Teil wir als störend empfinden und abschneiden.
Sicherlich aber stellen jene abgeschnittenen Spitzen der Fingernägel nicht den Kern oder das Zentrum des biologischen Lebens dar, wie die Musikindustrie und die von ihr gekauften Musikfachleute uns dies heute vergleichsweise mit ihren Musikproduktionen einzutrichtern versuchen.
Frage: Dann kann man in unserer heutigen naturwissenschaftlich geprägten Zeit wohl am ehesten korrekterweise über Ihre Medizinische Resonanz Therapie Musik® sagen, daß es sich hier um einen medizinischen Informationsträger bzw. um eine medizinisch wertvolle Naturinformation handelt mit therapeutischer Wirkung gut für die Gesundheit?!
Peter Hübner: Ja. Diese harmonikale Information ist über Worte allein nicht in ausreichender Qualität zu vermitteln, deshalb benutzen wir als Informationsträger den Ton; aber es ist gut, die verbale Information als Ergänzung zu benutzen.
ist ein
musikalisches Problem“