Wissenschaftliche Musik Medizin

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THEORETISCHE GRUNDLAGEN

Die Harmoniegesetze der Natur im Mikrokosmos der Musik

MUSIK & GEHIRN
Teil 1   •   Teil 2

Chronomedizin

Musik als Harmonikaler Medizinischer Datenträger

Der Status des Ohres im Organismus

Das Ohr als medizinisches Instrument

Die Bedeutung der Seele für die Medizin

Die Bedeutung des Bewußtseins in der Medizin

Die Bedeutung der Seele in der menschlichen Evolution

Die Zukunft der Pharmazie






Peter Hübner - Micro Music Laboratories
Peter Hübner – Die Harmoniegesetze der Natur im Mikrokosmos der Musik



Die­se prak­ti­sche Auf­ga­be der Mu­sik war zu je­ner Zeit gleich­zei­tig ei­ne re­li­gi­ö­se, ideo­lo­gi­sche, ethi­sche und rein künst­le­ri­sche.

Pythagoras nun weck­te in die­sem eth­isch ge­präg­ten mu­si­ka­li­schen Wir­ken die Idee des mo­der­nen na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Den­kens, in­dem er die mu­si­ka­li­schen Pa­ra­me­ter, die bis­lang nur re­li­gi­ös, phi­lo­so­phisch oder künst­le­risch ge­faßt wa­ren, mit Maß und Zahl zu ob­jek­ti­vie­ren be­gann; er be­gann die Mu­sik bzw. die Ele­men­te der Mu­sik im ma­the­ma­ti­schen und phy­si­ka­li­schen Sin­ne zu mes­sen.

Für die re­li­gi­ö­sen, phi­lo­so­phi­schen, ethi­schen und künst­le­ri­schen Füh­rer je­ner Zeit war dies ei­ne ge­wal­ti­ge re­vo­lu­ti­o­nä­re Tat, die ihr bis­he­ri­ges Welt­bild auf den Kopf zu stel­len droh­te – und so war es dann kein Zu­fall, daß Pythagoras in ei­nen im­mer stär­ke­ren Stru­del re­li­gi­ö­ser, po­li­ti­scher, phi­lo­so­phi­scher und künst­le­ri­scher An­fech­tung und schließ­lich so­gar in die ideo­lo­gi­sche Ver­fol­gung ge­riet – der er sich ja an­schick­te, mit Hil­fe mu­sik­wis­sen­schaft­li­cher For­schun­gen so­wie mit Hil­fe von Phy­sik und Ma­the­ma­tik die ge­nann­ten Be­rei­che des Le­bens: die Re­li­gi­on, die Ethik, die Phi­lo­so­phie und die Kunst in ein ex­ak­tes Wis­sen na­tur­wis­sen­schaft­li­cher Prä­gung ein­zu­fan­gen und da­mit zu ent­my­sti­fi­zie­ren – was na­tür­lich auch mit ei­nem Ver­lust der bis­he­ri­gen Macht je­ner da­ma­li­gen Len­ker des so­zia­len Le­bens ver­bun­den war.

Pythagoras hat­te im Mi­kro­kos­mos der Mu­sik die na­tur­ge­ge­be­ne Naht­stel­le der Schöp­fung zwi­schen der sub­jek­ti­ven und ob­jek­ti­ven Welt ve­ri­fi­ziert: zwi­schen un­se­rer In­nen­welt mit un­se­ren re­li­gi­ö­sen, ethi­schen, mo­ra­li­schen, phi­lo­so­phi­schen und ideo­lo­gi­schen Vor­stel­lun­gen, aber auch mit un­se­rem Ta­lent, mit un­se­ren an­ge­bo­re­nen in­ne­ren Ei­gen­schaf­ten und Fä­hig­kei­ten auf der ei­nen Sei­te – und der ra­tio­na­len Welt der Ma­the­ma­tik, der Phy­sik, der Che­mie und Bio­lo­gie so­wie der Astro­no­mie auf der an­de­ren Sei­te.
Und er woll­te die­sen Mi­kro­kos­mos der Mu­sik be­nut­zen, um die äu­ße­re und in­ne­re Welt des Men­schen so­wie die hier­aus na­tür­li­cher­wei­se re­sul­tie­ren­den Wis­sen­schaf­ten fest mit­ein­an­der zu ver­schwei­ßen.
Und in sei­ner be­rühm­ten Schu­le zur Aus­bil­dung jun­ger Ärz­te, Na­tur­wis­sen­schaft­ler und Künst­ler lehr­te er so fol­ge­rich­tig zum ei­nen:

  • das in­tui­ti­ve spon­ta­ne in­ne­re Er­fas­sen der na­tur­ge­ge­be­nen Har­mo­nie­ge­set­ze des Schöp­fers im Mi­kro­kos­mos der Mu­sik des in­ner­geis­ti­gen Vor­stel­lungs­rau­mes, al­so im Be­reich der mu­si­ka­li­schen In­tui­tion bzw. des mu­si­ka­lisch-schöp­fe­ri­schen Den­kens und Emp­fin­dens, so­wie zum an­de­ren:

  • das äu­ßer­lich-em­pi­ri­sche: das na­tur­wis­sen­schaft­li­che Er­fas­sen der na­tur­ge­ge­be­nen Har­mo­nie­ge­set­ze des Mi­kro­kos­mos der Mu­sik an­hand sei­nes be­rühmt ge­wor­de­nen „Mo­no­chords“: die ma­the­ma­ti­sche und phy­si­ka­li­sche Un­ter­su­chung des Mi­kro­kos­mos der Mu­sik und des­sen har­mo­ni­ka­len Be­zug zu an­de­ren na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Wis­sens­ge­bie­ten wie der Me­di­zin, der Bio­lo­gie, der Phy­sik und der Astro­no­mie.

  • Die­se um­fas­sen­de For­schungs- und Lehr­tä­tig­keit des Pythagoras galt über den As­pekt der Ge­sund­heit hin­aus der Er­kennt­nis ei­nes ver­ein­heit­lich­ten Fel­des des Le­bens und der Schöp­fung und so­mit der Ent­wick­lung ei­ner ein­heit­li­chen Feld­theo­rie, wie dies un­se­re mo­der­ne Wis­sen­schaft auch an­strebt – aber im Un­ter­schied zu die­ser be­zog Pythagoras hier­bei auch noch die be­deu­ten­den Be­rei­che der Re­li­gi­on, der Ethik, der Psy­cho­lo­gie, der So­zi­o­lo­gie und der Kunst so­wie der Me­di­zin in die­sen ge­sam­ten Pro­zeß der in­te­grier­ten sub­jek­ti­ven und ob­jek­ti­ven Wis­sens­ge­win­nung mit ein: er ver­knüpf­te al­so die geis­tes­wis­sen­schaft­lich-in­tui­ti­ve und die na­tur­wis­sen­schaft­lich-ob­jek­tiv ve­ri­fi­zie­ren­de Er­kennt­nis­ge­win­nung mit­ein­an­der, um so zu ei­ner ganz­heit­li­chen, von na­tür­li­cher Har­mo­nie ge­präg­ten, ver­ein­heit­lich­ten Sicht der in­ne­ren und äu­ße­ren Welt vor­zu­sto­ßen.

    Auf die­ser in­te­grier­ten Ba­sis woll­te er die ganz­heit­li­che sys­te­ma­ti­sche Ent­wick­lung der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de und den Schutz des Le­bens so­wie der Öko­lo­gie ge­währ­leis­ten.

    Be­vor Pythagoras je­doch ein sol­ches na­tür­li­ches Sys­tem der ganz­heit­li­chen Ge­sund­er­hal­tung er­ar­bei­ten konn­te, wel­ches bei je­dem Men­schen glei­cher­ma­ßen An­wen­dung fin­den soll­te – wie wir dies heu­te ver­gleichs­wei­se mit den Ta­blet­ten ver­su­chen –, wur­de sei­ne Aus­bil­dungs­stät­te zer­stört, da er als zu­kunfts­wei­sen­der Phi­lo­soph mit star­ker per­sön­li­cher Aus­strah­lung den herr­schen­den Dik­ta­to­ren zu ge­fähr­lich er­schien.


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    Die ei­nen be­rich­ten, daß Pythagoras nach di­ver­sen An­schlä­gen auf sein Le­ben und Wir­ken schließ­lich im Rah­men ei­nes Brand­an­schlags ir­gend­wo in Ita­lien ums Le­ben ge­kom­men sei – an­de­re be­rich­ten, daß er auch die­sen be­sag­ten An­schlag über­lebt ha­be und flie­hen konn­te.

    Wie dem auch sei, ge­blie­ben von ihm ist uns das be­rühm­te Denk­mal ei­nes Men­schen, der da­bei war, die na­tur­ge­ge­be­nen Har­mo­nie­ge­set­ze des Le­bens mit Hil­fe der In­tui­tion und mit Hil­fe na­tur­wis­sen­schaft­li­cher For­schung zu er­grün­den, zu ob­jek­ti­vie­ren und für al­le Be­rei­che des prak­ti­schen Le­bens nutz­bar zu ma­chen – be­son­ders auch für den Be­reich der Ge­sund­heit des ein­zel­nen.

    Und so grei­fe ich heu­te als Kom­po­nist auf das Den­ken und Wir­ken die­ses gro­ßen Ge­lehr­ten un­se­res Al­ter­tums zu­rück.
    In mei­nen mu­sik­wis­sen­schaft­li­chen Un­ter­su­chun­gen in­tui­ti­ver und na­tur­wis­sen­schaft­li­cher Art ge­he ich als Ton­schöp­fer ein­zig und al­lein von je­ner schlich­ten The­se die­ses uni­ver­sa­len Ge­lehr­ten aus, in wel­cher er pos­tu­lier­te, daß die na­tur­ge­ge­be­nen Har­mo­nie­ge­set­ze des Mi­kro­kos­mos der Mu­sik, der mensch­li­chen See­le, des bio­lo­gi­schen Le­bens und des Kos­mos iden­tisch sei­en.

    Wenn die­se Fest­stel­lung Pythagoras’ stimmt – wel­cher sich nach ihm noch ei­ne gan­ze An­zahl be­rühm­ter Ge­lehr­ter an­ge­schlos­sen hat –, dann er­scheint es mir heu­te vor al­lem erst ein­mal wich­tig, dem ein­zel­nen Hö­rer mit Hil­fe von Mu­sik die­se na­tur­ge­ge­be­nen Har­mo­nie­ge­set­ze sei­nes Le­bens und der Schöp­fung, wie wir sie in­tui­tiv und an­hand äu­ße­rer Un­ter­su­chun­gen im Mi­kro­kos­mos der Mu­sik vor­fin­den, zu­gäng­lich zu ma­chen, in­dem ich mei­ne mu­si­ka­li­schen Wer­ke nach den na­tur­ge­ge­be­nen Har­mo­nie­ge­set­zen des Mi­kro­kos­mos der Mu­sik struk­tu­rie­re – was mich in mei­ner künst­le­ri­schen Frei­heit kei­nes­wegs ein­schränkt, eher so­gar noch be­fruch­tet.

    Und die von Pro­fes­sor Reznikov und sei­nem For­schungs­team durch­ge­führ­ten Un­ter­su­chun­gen und kli­ni­schen Be­ob­ach­tun­gen mit der Me­di­zi­ni­schen Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik zei­gen deut­lich – so mei­ne ich – daß ein ge­mein­sa­mes Wei­ter­ge­hen auf dem Weg der Er­for­schung und Er­schlie­ßung der na­tür­li­chen Har­mo­nie­ge­set­ze des Mi­kro­kos­mos der Mu­sik ei­nen wich­ti­gen Bei­trag für die Ent­wick­lung ei­ner ganz­heit­li­chen Me­di­zin dar­stellt. Ich la­de Sie al­le ein, da­ran mit­zu­wir­ken.



    Digitale Studioeinspielung unter der künstlerischen und technischen Leitung des Komponisten und Musikwissenschaftlers Peter Hübner


    The Microcosm of Music – CD  Baritone Solo, Bass Solo, Men’s Choir  Nr. 1

    Mediaplayer
    Mit freundlicher Genehmigung von AAR EDITION INTERNATIONAL
    © 1998 -  WISSENSCHAFTLICHE MUSIK MEDIZIN

    Änderungen, die dem wissenschaftlichen Fortschritt dienen, vorbehalten.