Musik statt Beruhigungspillen?
Oder Musik gar als Heilmittel?
Am besten der gestreßte Hörer probiert es selbst aus. Mit einem Kopfhörer ausgerüstet, auf dem Sofa liegend, sollte man sich ungewöhnlichen und unendlichen Klangwelten hingeben: dem ruhigen Fließen von Harmonien, den kanonartigen Gesängen, sich aneinanderreihenden melodischen Tonfolgen ohne Schlußpunkt, Akzent oder Atempause. Das Hören führt zu einem Ruhepol, zu einer Art Leere.
Diese Musik, von Peter Hübner entwickelt, baut auf alten Kompositionstraditionen auf, ist aber dennoch nicht mit anspruchsvollen Werken zum Zuhören zu vergleichen. Ihr Gehalt liegt im Verborgenen, im unbewußten Aufnehmen und im Wirkenlassen. Mal erinnert sie an geistliche Chormusik, mal an moderne synthetische Sphärenklänge, die in ihrer Räumlichkeit an die Akustik von Kathedralen heranreichen. ...
Anders als bei den Werken großer Meister sind die Kompositionen Hübners nicht auf rhythmisch fixierten Klangbildern aufgebaut. Unendlich viele Rhythmen sind in permanenter Bewegung.
Auch die Natur kennt keine fixierten Rhythmen, sagt Hübner.
Bergische Morgenpost
Rheinische Post